27. April 2016

Helikopterbasis / Flugplatzkommando, Alpnach

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Rico Barmettler, Chef Logistik Flugplatzkommando Alpnach, hat uns (29 Vereins-Mitglieder und Gäste) empfangen und über Geschichte und Aufgaben des Militärflugplatzes Alpnach informiert, bevor es in drei Gruppen zur Besichtigung von Helikoptern und den hierfür notwendigen Arbeitsbereichen ging.

Der Militärflugplatz Alpnach ist die Hauptbasis der Schweizer Armee im Lufttransportbereich. Folgende Aufgaben werden durch die Luftwaffe für die Helikoptertypen Super Puma und EC-635 wahrgenommen: Einsatz, Ausbildung, Training, Betriebskompetenzstelle (Betriebsengineering), Betrieb und Bereitstellung, Instandhaltung / Instandsetzung / Trouble Shooting. Zu dem in Alpnach stationierten Flugplatzkommando gehört auch der Militärflugplatz Dübendorf sowie der Heliport Andermatt.

Was 1942 mit einer simplen Graspiste für Start und Landung erster Flugobjekte der Schweizer Luftwaffe begonnen hatte, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer strategisch zentralen militärischen Anlage. 1952 beschaffte die Armee die ersten Helikopter (Hiller aus England). Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurden weitere moderne Helikopter Typen beschafft. Die bekanntesten darunter sind Alouette, SuperPuma und der neue Eurocopter EC635.

Das Alpnacher Flugplatzareal erstreckt sich über 560‘000 m2. Alle neueren Betriebsgebäude wurden nach Minergie-Standard erbaut und ältere nachgerüstet, so dass heute 85% an elektrischer Energie und 100% Wärme mit erneuerbarer Energie abgedeckt werden kann. Zuletzt erbaut wurde, am Rand des Flugplatzareals, die Unterkunft Chilcherli, als Ersatz für das 2010 geschlossene Truppenlager Schoried. Die neue Unterkunft bietet 34 Personalbetten für Piloten und Offiziere der Luftwaffe sowie 144 Betten für Truppenangehörige. Zudem steht für die Verpflegung von Personal und Besuchern steht seit 2010 das öffentliche Restaurant Alouette mit rund 84 Plätzen zur Verfügung.

In Alpnach arbeiten derzeit gegen 300 Personen (inkl. Lernende). Davon gehören gegen 130 Mitarbeitende zum Center Helikopter der RUAG-Aviation. Zudem leisten in Alpnach jährlich mehrere Lufttransportverbände ihren Dienst. Auch die deutsche Luftwaffe kommt regelmässig für Ausbildungs- und Trainingskurse nach Alpnach. Die Deutschen trainieren hier insbesondere die Gebirgsfliegerei.

Die Einsatzbereitschaft in den Bereichen Search and Rescue (SAR) und Trouble Shooting wird während 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr gewährleistet. Einsätze werden während des ganzen Jahres geflogen, zu Trainingszwecken, im Auftrag diverser Institutionen, in der Not auch nachts. Militärische Helikopter können auch durch die REGA sowie durch Blaulichtorganisationen für Such- und Katastropheneinsätze angefordert werden (SAR). Für Grossanlässe wie das WEF, Katastrophenhilfe und Auslandeinsätze stehen in Alpnach mobile Feldhangare und Führungssysteme zur Verfügung.

1999 erfolgte ein erster umfangreicher Hilfs- und Unterstützungseinsatz der Schweizer Armee im Ausland und zwar in Albanien. Und seit 2002 bis heute sind Truppen im Kosovo stationiert. In den letzten Jahren wurden immer wieder Katastropheneinsätze geflogen, beispielsweise in Sumatra (Indonesien), nach dem verheerenden Erdbeben (Zunamie) von 2005.

Auf dem Flugplatzareal in Alpnach besteht nebst einem generellen Rauch- auch ein Fotografier-Verbot. Deshalb wird hier nur ein Bild veröffentlicht, das bei der Zufahrt zum Militärflugplatz aufgenommen wurde, die ganze Besuchergruppe zeigt – und wenigstens einen Heli (Alouette III) im Hintergrund.

Text: Anita Herzig