26. April 2023 - V-Zug AG, Zug                 https://www.vzug.com/ch/de/

Informationen zur V-Zug

Die V-ZUG wurde vor 110 Jahren gegründet, ist seit Jahren international vertreten und bedient Kunden in Europa, Asien und Australien. Bei der Entwicklung von V-Zug-Geräten stehen Benutzerfreundlichkeit, Langlebigkeit, Zuverlässigkeit, Leistung und Energieeffizienz im Vordergrund. Unermüdlich werden hochmoderne Produktionstechniken und die Verbesserung der industriellen Ökobilanz angestrebt. Weltweit sind rund 2000 Mitarbeitende für die V-Zug tätig.

In Zug werden Küchengeräte sowie Waschmaschinen und Tumbler kreiert, entwickelt und produziert. Diese drei Gerätetypen werden mittels Hightech-Produktionstechniken in Zug hergestellt; die Kühlgeräte kommen aus dem Werk in Sulgen und Dunstabzüge sowie Kochfelder aus Österreich. Sämtliche Geräte werden nach Zug geliefert, im Hochregallager vollautomatisch deponiert und zwischengelagert, damit Kunden stets alle Bestandteile einer Bestellung in einer Charge ausgeliefert bekommen.

An 16 Standorten in der Schweiz gibt es V-Zug-Servicestationen. Diese stellen die servicetechnische Betreuung von Haushaltsapparaten, mit hoher qualitativer Arbeitsausführung, sowie kompetente Kundenberatung sicher.


Gegenwart und Zukunft

Während viele Unternehmen ins Ausland abwandern, hat sich die V-ZUG nicht nur dafür entschieden in Zug zu bleiben, sondern auch in neue Produktionsanlagen im Tech Cluster Zug zu investieren. Im Jahr 2018 genehmigte das Stadtparlament den Bebauungsplan für das Technologiecluster Zug. Der Plan sieht vor, das ursprüngliche Areal von V-ZUG zu einem Ökosystem aus Produktionsstätten, Bürogebäuden und Wohnimmobilien weiterzuentwickeln. Dabei trägt jedes Gebäude der Vision, dem Auftrag und den Werten des ehrgeizigen architektonischen Gesamtprojekts Rechnung.

Einer der ersten Teile dieses komplexen Masterplans war der V-ZUG Zephyr Hangar. Dieses Gebäude dient als eigentliche Produktionsstätte. Ungewöhnlich innovativ und ökologisch sinnvoll war der Einsatz von Holz – ein Material, das andere im industriellen Kontext (insbesondere in der Metallverarbeitung) kaum verwenden. Die neue Produktionshalle besteht also aus einheimischem Holz, ist säulenlos überdacht mit einem Sägezahndach mit speziellem Schallschutz. Das alte Scheddach war Inspiration für die neue Überdachung, denn durch die schrägen Dachabschnitte fällt viel Tageslicht ins Innere und daneben konnte viel Platz für eine riesige Photovoltaikanlage genutzt werden, welche die Energie für die gesamte Anlage liefert.

Die V-Zug ist seit 2020 ein CO2-neutrales Unternehmen, denn ein immer grösserer Anteil aller benötigten Energie wird aus erneuerbaren Quellen bezogen, d.h. Stromgewinnung durch die Photovoltaikdächer, Kühlung aus dem Zugersee und die Abwärme wird gespeichert zwecks Wiederverwertung. Auch alle Produktionsabfälle werden automatisch in spezielle Behälter ausgeschieden und rezykliert. Zudem wird laufend in neue und effizientere Produktionsanlagen investiert, und die verbleibenden Emissionen werden mit dem Aufforstungsprogramm V-Forest ausgeglichen.


Eindrücke vom Rundgang durch die Produktion

Sabrina Süssli, Kundenberaterin bei V-Zug, führte uns zügig durch die wichtigsten  Produktionsbereiche sowie ins gegenüberliegende Lagergebäude und zuletzt in die Geräteausstellung ZUGORAMA. Fotografieren dürfen wir innerhalb der Hallen nicht.

Zuerst sehen wir die Produktionshalle. Dieses neue Gebäude besteht aus zwei Ebenen. Im Erdgeschoss steht das gigantische Chromstahl-Presswerk. Danach folgen alle weiteren Bearbeitungsmaschinen. Die zweite Ebene bietet Platz für alle Anlagen zur Oberflächenbehandlung. Sämtliche Teile werden computergesteuert produziert und vollautomatisch zur nächsten Bearbeitungsstelle gefördert, bis hin zur Verpackung.

Es handelt sich von A – Z um einen Hightech-Produktionsbetrieb, denn praktisch alle Arbeitsabläufe sind computergesteuert, papierlos und voll automatisiert. Bei jedem Arbeitsabschnitt ist auf einem übergrossen Monitor für die Mitarbeitenden die laufende Charge mit allen nötigen Informationen sichtbar. Manuelle Arbeiten sind lediglich für Spezialanfertigungen nötig, d.h. wenn beispielsweise extra lange Schläuche benötigt werden. Alle für die Produktionsprozesse benötigten Stahl- und Stanzwerkzeuge werden im eigenen Betrieb hergestellt, gewartet und mehrheitlich direkt bei jenen Anlagen gelagert, wo sie gebraucht werden.

Im Rohmateriallager, werden vorwiegend Rollen mit Chromstahlbändern in unterschiedlichen Breiten gelagert. Von hier gelangen die Chromstahlbänder zu den Stanz- und Lasermaschinen. Zuerst werden Teile, z.B. für Geschirrspüler oder Waschmaschinen, computergesteuert aus Chromstahlbändern gestanzt. Die Stanzmaschine ist 6 Meter hoch und geht nochmals 6 Meter in den Untergrund. Via Robotik laufen die Teile auf Förderbändern vom ersten zum nächsten Bearbeitungsgang. Da werden z.B. in gestanzte Flachteile für Waschmaschinentrommeln 15'000 Löcher gestanzt, in einem weiteren Schritt die Flach- in Rundteile geformt, verschweisst und automatisch zu allen weiteren Bearbeitungsstationen befördert – bis zum fertigen Gerät.

Chromstahlgehäuse für Geschirrspüler und Tumbler werden mit einem speziellen Material zwecks Schalldämmung ummantelt. In der Endmontage werden diese Geräte auf Kunststoffsockeln platziert, die zugekauft werden. Auch diverse Teile für Geschirrspüler werden bereits pulverbeschichtet angeliefert.

Auf dem ganzen Produktionsweg heben und senken Roboter die Teile, befördern diese etappenweise vollautomatisch bis hin zur Karton-Verpackung, wo fertige Geräte mittels Ansaugrobotik von A nach B gehoben und über Krananlagen ins Hochregallager befördert werden. Niemand muss schwere Lasten heben – das übernehmen Roboter, Laufbänder und Kräne.

Beeindruckend sind ein paar Zahlen. So führen beispielsweise Roboter täglich bis zu 7200 Chromstahlabdeckungen zum Emaillack-Brennofen und nach dem Brennprozess wieder weiter. Die Länge der gesamten computergesteuerten Produktionsanlage, vom Chromstahlband bis zur Verpackung, beträgt 1,3 km, inkl. vollautomatische Reinigung von Metallteilen vor jeder Email-Brennung (Pulver wird mit 800° eingebrannt). Das Reinigungs-Abwasser wird in der eigenen Kläranlage gereinigt.

Im sogenannten Isolierkeller werden alle Geräte für die Stromanschlüsse verkabelt und die Elektronik aller Geräte in einer darüberliegenden Prüfstation getestet. Anschliessend wird alles gereinigt und die Geräte laufen automatisch zur Verpackung. Jedes Gerät wird mit Styropor gegen Schläge geschützt in Karton endverpackt. Es entspricht der V-Zug-Philosophie, dass derzeit nach umweltfreundlicheren Ersatzmaterialien für Styropor gesucht wird.

Nach jedem Bearbeitungsdurchgang werden die nötigen Kontrollen durchgeführt. Die Teile werden erst nach erfolgter Qualitätsprüfung weiterbefördert und weiterbearbeitet. Keinen Zugang haben wir zu den Qualitätskontrollräumen über den Anlagen und zum hermetisch abgeschlossenen Raum für Schall-Messungen.


An- und Auslieferung von Waren / Lagerung

Material-Anlieferungen für die Produktion (auch Geräte aus dem Werk Sulgen oder Teile aus Österreich) werden auf Paletten in LKWs angeliefert, elektronisch zur richtigen Rampe gelotst und die Ware wird über Kräne angehoben und via Deckenkransystem zur richtigen Verarbeitungs- bzw. Lagerstation geführt. Stapler braucht es dafür keine.

Das riesige Endlager mit ganzjährig stabiler Raumtemperatur (damit Geräte nicht durch Temperaturschwankungen geschädigt werden) befindet sich direkt gegenüber der Produktionshalle. Das Hochregallager ist 35 Meter hoch und 185 Meter lang. Für Transporte stehen 15 eigene LKWs zur Verfügung und bei zusätzlichem Bedarf können bei Stocker Transport weitere LKWs angefordert werden. Im Gebäude lagern einige Tausend Geräte, auf Paletten, bereitstehend zur Auslieferung an Kunden. Täglich verlassen durchschnittlich 410 Geschirrspüler und 237 Waschmaschinen das Fertiglager in Zug.
 

ZUGORAMA

An Küchengeräten Interessierte können in der Schweiz an 10 verschiedenen Standorten in einem ZUGORAMA alle V-Zug-Geräte besichtigen und sich von V-Zug-Experten beraten lassen. Auch via Online-Videochat können Kunden die Geräte kennenlernen, und Fachhändler für den Geräte-Einbau gibt es in der Schweiz überall in nächster Nähe zum Wohnort.

Nachfolgend ein paar wenige Bilder von unserem Besuch in Zug (Fotografieren in der Produktion ist untersagt):


Kurz vor Führungsbeginn posieren bereits anwesende Teilnehmende vor dem ZUGORAMA. Insgesamt 17 Personen nehmen an der Führung teil. 


Wir werden, vorbei am Kunstwerk «Hängende Gärten von Babylon», zur Produktionshalle geführt. Auf dem Areal (links) entsteht ein Park. 


Sabrina Süssli von der V-Zug (ganz rechts) erklärt uns zahlreiche Küchengeräte im ZUGORAMA, sehr spezielle und trendige Geräte, Kombinationsmöglichkeiten und neuartige Oberflächen. 


Hier werfen wir einen Blick in Backöfen und Steamer. Dafür gibt es auch ein Kombigerät Backen/Steamen, d.h. backen und/oder steamen ist einzeln oder gleichzeitig möglich.

Text:        Anita Herzig
Bilder:     Hans Rudolf Rechsteiner