29. August 2017

Neue Holzbau AG

www.neueholzbau.ch

Schier unglaublich – in Lungern, dem beschaulichen Bergdorf am Brünigpass, werden Spezialitäten hergestellt, die in unterschiedlichsten Projekten auf der ganzen Welt bestaunt werden können. Werfen Sie einfach einen Blick in die obgenannte Internetseite.

Bruno Abplanalp, n’H-Geschäftsleiter und Mitinhaber, empfängt und informiert uns über sein Unternehmen. Die ursprüngliche Geschichte als Holzbaubetrieb reicht über Einhundert Jahre zurück. Im Jahr 1912 wurde durch die Gebrüder Gasser eine Zimmerei die Holzbau AG gegründet. Diese entwickelte sich im Laufe der Jahre zum Generalunternehmer und baute in der ganzen Schweiz Holzhäuser. Hallen wurden unter der Sarna Hallen AG in ganz Europa erstellt. Die Holzbau AG hatte 1983 finanzielle Schwierigkeiten. Daher gründete man 1983 die neue Holzbau AG und übernahm die 55 Mitarbeiter der «alten» Holzbau AG.  Im 2011 wurde die Nachfolgeregelung für die neue Holzbau AG mit einen Management-Buyout umgesetzt. 1991 entwickelte Arthur Fries das TOPAKTUSTIK®-System und die «NH Akustik + Design AG» wurde als Vertriebs-Firma für Akustikprodukte gegründet. Beide Betriebe beschäftigen insgesamt rund 130 Mitarbeitende. Die beiden Firmen sind aber inzwischen organisatorisch voneinander getrennt; lediglich die Administration befindet sich noch immer in den gemeinsamen Büros.

Im Laufe der Jahre hat sich die n‘H zur Spezialistin im Ingenieurholzbau entwickelt. Die n’H ist ein reiner Zulieferbetrieb für anspruchsvolle Holzprojekte, und beschäftigt in diesem Bereich 55 vorwiegend langjährige Mitarbeitende aus der näheren Umgebung. Die n’H stellt keinerlei Massenwaren her, sondern nur ganz spezielle, teils hochkomplexe Holzkonstruktionen, die durch eigene Ingenieure und Techniker, anhand von Architekturvorgaben, berechnet, bis ins letzte Fertigungs- und Montagedetail geplant und produziert werden. Dazu gehören z.B. gebogene Formen, die Leichtigkeit und Eleganz ausstrahlen und dabei – dank der in Lungern entwickelten neuen Verbindungsgeneration der GSA®-Technologie – höchste Qualität garantieren.

GSA®-Technologie – Wesentliche Vorteile

  • Standardisiertes System: 
    Das bedeutet eine hohe Verfügbarkeit und damit kurze Reaktionszeit.
  • Hoher Fertigungsgrad:
    Das bedeutet hohe Präzision und Qualität sowie tiefere Kosten.
  • Architektur:
    ästhetisch ansprechende, fast unsichtbare Verbindungen.
  • Brandschutz:
    Die Verbindungsteile sind geschützt, was das Brandverhalten verbessert.
  • Effiziente Montage dank den steckbaren GSA®-Verbindungselementen

Im Betrieb sehen wir unterschiedlichste Bearbeitungsdetails, vorwiegend auf CNC-gesteuerten Abbundanlagen, z.B. schneiden, verleimen, pressen, fräsen, bohren, abkanten usw. Eindrücklich ist auch das Biegen von bis zu 36 Meter langen und mehrfach verleimten BSH-Trägern. Diese werden mittels zeitaufwändigem Pressvorgang bis auf einen bestimmten Radius gebogen. Transportiert werden derart überlange Elemente nur nachts, zwischen 1 und 5 Uhr, und unter polizeilicher Schutzbegleitung. Für den Export in weit entfernte Länder und Übersee müssen die Elemente in Container verladen werden können, wodurch die Länge der Bauteile auf maximal 11,8 Meter beschränkt ist.

Die n’H investiert seit Jahren laufend. Weil Aufträge und Auftragsvolumen stetig steigen wird derzeit eine Erweiterung für die Endfertigung geplant. Jährlich werden auf den teils selbst entwickelten und kostspieligen Anlagen rund 9‘000 m3 Laub- und Nadelholz verarbeitet (davon rund 80 % Schweizer Holz, das laufend nachwächst). Die jährlich verarbeitete Holzmenge bindet 7‘500 Tonnen CO2. Damit tragen das Unternehmen und seine Auftraggeber in respektablem Ausmass zum Klimaschutz bei.

Die n’H ist ein technisch hoch interessantes Unternehmen – und wir vom UNS danken für die die Betriebsbesichtigung und wünschen weiterhin viel Erfolg!


Anreise mal anders… Unser langjähriges Mitglied (und Hof-Fotograf) René Lang reist auf dem Luftweg zu den zwei Betriebsbesichtigungen! René fuhr zuerst mit der Lungern-Schönbüel-Bahn zur Station Turren; stieg zu Fuss 400 Höhenmeter bis aufs Schönbüel und segelte dann bei strahlendem Wetter mit dem Gleitschirm nach Lungern.


Sicht über das Firmengelände der beiden Firmen und die nähere Umgebung, mit dem oberen Zipfel des Lungerersees, aufgenommen durch René Lang, während seines Gleitschirmfluges von Schönbüel nach Lungern-Obsee.


Bruno Abplanalp vermittelt uns einen ersten Eindruck über die Geschichte des Unternehmens und die faszinierenden Tätigkeiten im technisch spezialisierten Holzbau, wodurch die n’H laufend Projekte in ganz Europa und Übersee realisieren kann.


Die GSA®-Technologie wurde ab 2000 mit dem emeritierten Professor Ernst Gehri, ETH-Zürich entwickelt. Es handelt sich dabei um mehrheitlich unsichtbare, d.h. im Holz eingeklebte GS-Anker und zum Teil patentierte Verbindungselemente aus Stahl. Dies garantiert ästhetisch elegante Holztragwerke auf höchstem Lastniveau.


13 Besucher/innen vor dem Verwaltungsgebäude – natürlich aus Holz – sind nach den ersten Informationen gespannt auf die anschliessende Führung durch zwei Betriebe. Auf Wunsch werden in den riesigen Arbeitshallen keine Fotos geknipst.